Im Zusammenhang mit EDS (hypermobiler Typ) wird oftmals auch über das Hypermobilitäts-Syndrom (HMS) gesprochen, die als Folge einer Störung des Reifeprozesses des Gelenksystems entsteht: Alle Babys weisen eine physiologisch prämature Hypermobilität auf, d. h., dass ihr Gelenksystem noch alle Bewegungen mitmacht. Erst durch den Reifungsprozess der Knochen, Knorpel und Bändern bildet sich die anatomische Struktur aus, die mit Bewegungsgrenzen einhergeht.
Dieser Reifungsprozess kann aber so gestört sein, dass die Entwicklung des Bindegewebes nicht wie gewünscht erfolgt. Dadurch wird die Reifung des Gelenksystems ganz oder teilweise verhindert oder unvollkommen gestaltet. Meist spielt die gestörte Entwicklung eines Eiweißkörpers, Kollagen genannt, dabei eine Rolle. Kollagen sorgt normalerweise dafür, dass die Gewebestrukturen stabil sind.
Andere angeborene Skelettanomalien, die in manchen Fällen „marfanoid“ genannt werden, hat die Hypermobilität mit dem sog. Marfan-Syndrom gemeinsam. Damit sind „angeborene Bindegewebserkrankungen“ angesprochen, die aufgrund einer molekulargenetisch bedingten Erbanlage mit dem Hypermobilitätssyndrom verbunden sind oder symptomatisch gegenseitige Überlappungen aufweisen. Dazu gehört in erster Linie das EDS-Syndrom und zwar der hypermobile EDS-Typ.
Am bindegewebigen Halteapparat des Gelenks mit Bändern und Sehnen kommt es beim Hypermobilitätssyndrom häufig zu den Schmerzzuständen, die früher Weichteilrheumatismus genannt wurden, von denen aber erkannt wurde, dass sie innerhalb dieser Krankheitsgruppe überwiegend der „Fibromyalgie“ zugehören.
Viele Personen mit Hypermobilität erfüllen nicht die vollständigen Kriterien der EDS-Typen. Es liegt jedoch oft nicht nur eine hypermobilität der Gelenke vor, sondern auch eine Gelenksinstabilität. Das führt oft zu Gelenksubluxationen, Verrenkungen, Verstauchungen oder andere Verletzungen und verursacht oft chronische Schmerzen, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Diese Überbeweglichkeit und/oder Gelenksinstabilität kann als einziges Problem vorhanden sein. Es gibt aber auch Personen, die zusätzliche medizinische Symptome haben.
Personen die symptomatische Hypermobilität haben, aber nicht die Kriterien für hEDS erfüllen, werden den Krankheiten des hypermobilen Spektrums HMS (in der Literatur gibt es auch die Abkürzung HSD) zugeordnet.
Daher ist folgende Einteilung entwickelt worden:
Bei einer Spektrumstörung kann sowohl die Art als auch der Schweregrad der Symptome stark variieren. Es können nur ein oder zwei Symptome oder auch mehrere, wie Müdigkeit, Schwindel, Verstopfung oder Kopfschmerzen vorliegen. Auch die Intensität der Symptome kann jeweils unterschiedlich sein.
Für die Behandlung des Hypermobiliätssyndrom gibt es keine krankheitsspezifische Behandlungen. Jeder muss sich seine eigene Behandlungsstrategie aneignen und jeweils für die Symptome Ärzte verschiedener Fachrichtungen suchen.
Die Diagnose des Hypermobilitätssyndrom wird mittels einer körperliche Untersuchung durch den Arzt erstellt, denn es gibt keinen Labortest oder bildgebende Verfahren. Dabei muss der Arzt andere Erkrankungen ausschließen, die die gleichen Symptome verursachen, wobei die Hypermobilität der Gelenke das Hauptproblem darstellt und nicht nur ein asymptomatisches Merkmal.
Dazu gehören:
Weitere Sypmtome bei Hypermobilitätssyndrom sind:
Folgende Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden, damit eine Diagnose gestellt werden kann:
Die Daten über das HSM entstammen der Informationen der „ Ehlers-Danlos Society“ (Mrs. Lara Bloom). Wir bedanken uns ganz herzlich für die Bereitstellung der Daten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass hier nicht alle Symptome beschrieben werden können. Auch treten immer wieder mal neue, noch nicht beschriebene Typen auf. Bis heute ist es der Wissenschaft/Forschung noch nicht gelungen, die genaue Ursache, die Verbreitung und den Verlauf dieser Erkrankung aufzuschlüsseln.